OA Dr. Albert Handlbauer

Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie


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Femoropatelläres Schmerzsyndrom, Chondropathia,- oder Chondromalacia patellae


Wie kommt es dazu?

Die genaue Ursache ist unbekannt. Man nimmt an, dass ein Missverhältnis zwischen Knochenwachstum und muskulärer Stabilisierung ausschlaggebend ist.
Die knöchernen Rotationsverhältnisse, welche sich im Wachstum ändern, spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Die Beschwerden treten um den pubertären Wachstumsschub auf und sind immer mit Belastung verbunden.

Behandlung

• Kräftigung der Oberschenkelmuskulatur
• Dehnung der Kniebeugemuskulatur
• Kniebandagen

Vor der Behandlung ist es unbedingt erforderlich, andere Ursachen des Knieschmerzes, durch eine sportorthopädische Untersuchung und gegebenenfalls auch einer Bildgebung, auszuschließen!

Patelladislokation, Patellaluxation

Was ist das?

Unter Patelladislokation bzw. Patellaluxation versteht man die teilweise oder vollständige Ausrenkung der Kniescheibe.

Nach einer Patellaluxation ist es wichtig, eine genaue Abklärung durchzuführen, um festzustellen ob eine Verletzung am Femoropatellargelenk (osteochondrales Fragment) entstanden ist.
Meist ist eine chirurgische Intervention nicht nötig, es muss aber immer eine gezielte Nachbehandlung mittels Ruhigstellung (zB.: Knieschiene) und eine anschließende Muskelkräftigung durchgeführt werden.
Wird ein abgeschiefertes Fragment in der Bildgebung gefunden, kann dieses, abhängig von dessen Größe, entweder chirurgisch abgetragen oder refixiert werden. Meistens ist es sinnvoll, in gleicher Sitzung auch eine Begleitoperation vorzunehmen, die ein erneutes Luxieren verhindern soll.
In seltenen Fällen kann auch eine angeborene Patellaluxation vorliegen.

Behandlung

Grundsätzlich wird zunächst mit einer konservativen (nicht chirurgischen) Therapie begonnen, die darauf abzielt, die Oberschenkelmuskulatur zu kräftigen, um die Kniescheibe in ihrem Gleitlager zu stabilisieren.
Wenn es trotz regelmäßigen Trainings und Physiotherapie erneut zu einer Luxation der Kniescheibe kommt, kann eine operative Sanierung notwendig sein.
Die Art des operativen Eingriffes ist von den prädisponierenden Gegebenheiten des jeweiligen Patienten, der bisherigen Krankengeschichte und vom Alter abhängig.

Bei Kindern mit offenen Wachstumsfugen kommen reine Weichteiltechniken zur Anwendung:

• Operation nach Goldthwait
• Operation nach Insall
• Operation nach Ali Krogius
• usw.

Bei Erwachsenen wird meist ein kombiniertes Vorgehen mit Weichteiltechnik und knöchernem Eingriff durchgeführt:

• Operation nach Elmslie (Tuberositas tibiae wird nach innen versetzt)
• Trochleaplastik (die außen liegende Gleitfläche wird angehoben)
• MPFL(Mediales Patello Femorales Ligament)-Plastik

In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass sich durch eine MPFL-Plastik, das ist eine Rekonstruktion des Ligamentum Femoropatellare (stabilisierende Bandstruktur), sehr gute und nachhaltige Behandlungsergebnisse erzielen lassen.

Was ist das Femoropatellargelenk?

Das Femoropatellargelenk ist ein Teil des Kniegelenks und wird gebildet aus Rückfläche der Kniescheibe und deren Gleitlager am Oberschenkelknochen.


Instabilität im Femoropatellargelenk

Die Ursache dafür ist meist habituell, kann aber auch durch eine Patellaluxation hervorgerufen werden.
Prädisponierende Faktoren sind die Form der Kniescheibe, X-Beine, eine vermehrte Elastizität des Bindegewebes, die Höhe der Kniescheibe usw.


Morbus Schlatter, Morbus Osgood-Schlatter

Was ist das?

Beim Morbus Schlatter handelt es sich um eine aseptische Knochennekrose der Tuberositas tibiae (Schienbeinhöcker) im Wachstumsalter.

Durch den Zug der Patellarsehne (Kniescheibensehne) kann es zu belastungsabhängigen Schmerzen an der Wachstumsfuge der Tuberositas tibiae kommen.

Häufig tritt dieses Problem bei sportlich aktiven Jungen auf.
Es besteht ein deutlicher Druckschmerz an der Stelle, wo die Kniescheibensehne am Unterschenkel ansetzt.

Behandlung

• Kälteanwendung nach dem Sport (bzw. bei akuten Beschwerden)
• Dehnungsübungen der Oberschenkelmuskulatur
• lokale Anwendung von entzündungshemmenden Salben
• Trainingsmodifikation bzw. Trainingspause
• vorübergehende Ruhigstellung

In der Regel kommt es nach dem pubertären Wachstumsschub zu einer deutlichen Besserung der Symptomatik.


Morbus Sinding-Larsen-Johansson

Was ist das?

Der Morbus Sinding-Larsen-Johansson ist eine aseptische Knochennekrose der Patellaspitze (Kniescheibenspitze).

Nach sportlicher Belastung kommt es dabei zu einem schmerzhaften Reizzustand der Kniescheibenspitze.
Grund dafür ist eine Überbelastung des im Wachstumsalter noch knorpelig angelegten Sehnenansatzes.

Im Röntgenbild zeigt sich eine für diese Erkrankung typische Osteolyse an der Patellaspitze.

Im Erwachsenenalter wird diese Erkrankung als Patellaspitzensyndrom oder Jumper´s Knee bezeichnet.

Behandlung

• Kälteanwendung nach dem Sport (bzw. bei akuten Beschwerden)
• Dehnungsübungen der Oberschenkelmuskulatur
• lokale Anwendung von entzündungshemmenden Salben
• Trainingsmodifikation bzw. Trainingspause
• vorübergehende Ruhigstellung


Scheibenmeniskus

Was ist das?

Beim Scheibenmeniskus handelt es sich um eine angeborene, veränderte Form des Meniskus.
Statt halbmondförmig ist der Meniskus scheibenförmig angelegt.

Meist treten Beschwerden (ein Schnappen des Kniegelenkes) erst im Alter von 5-6 Jahren auf.

Behandlung

Solange der Scheibenmeniskus keine Beschwerden verursacht, ist keine Behandlung erforderlich.

Wenn es zu einem häufigen und unangenehmen Schnappen bei der Kniegelenksbewegung kommt, sind eine arthroskopische Abklärung (Gelenksspiegelung) und gegebenenfalls Teilmeniskektomie (teilweises Entfernen des Meniskus) sinnvoll.